Ein Überblick zu Magenbotox
Fragen und Antworten
zu Magenbotox
Botox ist eine Substanz, die sowohl in der kosmetischen Medizin, als auch bei einer speziellen Erkrankung der Speiseröhre (Achalasie) bereits seit längerem mit hervorragenden Erfolgen angewandt wird.
In den skandinavischen Ländern wurde eine Methode zur sanften Gewichtsreduktion mit Botoxinjektionen in den Magen entwickelt. Mehr über weitere medizinische Anwendungen mit Botox (med.: Botulinumtoxin) erfahren Sie hier …
PatientIinnen mit moderatem Übergewicht (BMI liegt zwischen 27-35, max. 40) kommen für die Behandlung mit Magenbotox in Frage.
In den folgenden 6 Monaten nach der Behandlung sind 15 bis 20 kg Gewichtsverlust realistisch. Der Erfolg ist davon abhängig, ob die nötigen Verhaltensänderungen (Diät/Sport) befolgt werden oder nicht.
Im Alltag gibt es keine Einschränkungen, außer in den ersten Tagen nach dem Eingriff, an denen eine spezielle flüssigkeitsbasierte Diät nötig ist. Sinnvoll – besonders im Hinblick auf den Langzeiterfolg – ist eine ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung (Schwimmen, Nordic Walking, etc.). Denn auch hier gilt natürlich: Um Abzunehmen müssen die verbrauchten Kalorien höher sein, als die Zugeführten!
Da es sich um eine tagesklinisch durchgeführte sanfte endoskopische Behandlung handelt, ist keine Vollnarkose und kein stationärer Aufenthalt nötig. Da auch kein Gewebe entfernt werden muss, gibt es auch keine Notwendigkeit lebenslang Mittel od. Präparate zum Ausgleich von Mangelzuständen zu nehmen. Lediglich 12 Stunden nach der Sedierung darf kein KFZ gelenkt werden.
Dabei handelt es sich um alte Studien aus dem Jahr 2012. Die Methode wurde inzwischen weiterentwickelt, vor allem durch 2 neue Lokalisationen im Magen, durch welche das Hungerhormon Ghrelin blockiert wird. Dies ist der entscheidende Durchbruch der Steigerung der Effektivität diese Methode. Denn in langen Hungerphasen, wird sonst das Hungerhormon Ghrelin gebildet und führt zu den bekannten Heisshungerattacken, welche bei der neuen verbesserten Methode nicht auftreten.
Der Eingriff selbst dauert lediglich etwa 25 Minuten, anschließend erfolgt die Übernahme ins Aufwachzimmer, bis die sanfte Sedierung vollständig abgebaut ist. Dennoch ist es aus Sicherheitsgründen notwendig, dass zur Entlassung eine Begleitperson verfügbar sein muss.
Nein, da Magenbotox gar keine Schädigung verursacht, sondern nur für die Dauer von 6 Monaten eine Lähmung der Magenmuskulatur an 20 genau definierten Stellen bewirkt. Nach den 6 Monaten sind die Magenbotox-Depots im Körper vollständig abgebaut.
Nein, der Eingriff erfolgt in einer sogenannten sanften Sedierung, bei welcher nur ein Narkoseeinleitungsmittel verwendet wird. Man braucht daher auch keine Intubation – ein ebenfalls wesentlicher Unterschied zu den herkömmlichen operativen Verfahren!
Nein, durch die Sedierung schlafen Sie tief und der Eingriff läuft völlig schmerzfrei ab. Dies bezeichnet man als sanfte Endoskope, heute ein Routineverfahren in spezialisierten Ordinationen, welches auch bei endoskopischen Magenuntersuchungen erfolgreich eingesetzt wird.
Nach der Sedierung dürfen aus rechtlichen Gründen 12 Stunden keine KFZ´s gelenkt, oder Verträge unterschrieben werden.
Nein, es handelt sich – derzeit noch – um eine Privatleistung, ohne Möglichkeit des Kostenersatzes durch die gesetzlichen Sozialversicherungen.
Da neben regelmäßigem Sport und Bewegung auch die Ernährung eine entscheidende Rolle für den Behandlungserfolg spielt, erhalten Sie von uns im Zuge der Behandlung einen genau auf Sie und die Methode abgestimmten Ernährungsplan.
Ja, das ist wie bei jeder Form des Abnehmens (so auch nach den herkömmlichen operativen Verfahren) eine wesentliche Säule der Behandlung.
Ja, man kann nicht nur, man soll auch unbedingt, um Muskelmasse aufzubauen und Kalorien zu verbrennen. Auch bei weniger fitten Personen ist z.B. Schwimmen oder Nordic Walking praktisch immer möglich!
Die Behandlung kann – im Abstand von je 6 Monaten – insgesamt 3 mal durchgeführt werden.
Einschränkungen sind Magengeschwüre, Schwangerschaft und Stillzeit und einige neurologische Erkrankungen. Etwaige Einschränkungen können vorab oder im Zuge eines Erstgespräches abgeklärt werden. Speziell bei Diabetes Typ 2 kann es durch die erzielte Gewichtsreduktion auch zu einer deutlichen Besserung der Zuckerwerte kommen.
Sofern keine Einschränkungen vorliegen, ist die Behandlung ab dem 18 und bis zum 65 Lebensjahr durchführbar.
Die volle Wirkung – besonders die Reduktion des Hungergefühls – setzt bereits nach 1-2 Wochen ein.
Die endoskopisch durchgeführten Injektionen erfolgen an 20 genau definierten Stellen im Magen.
Bis auf eine mögliche leichte Übelkeit und Sodbrennen für wenige Tage nach der Behandlung, sind keine Nebenwirkungen bekannt oder beschrieben.
Nein, Schwangerschaft und Stillzeit zählen zu den wenigen Kontraindikationen bzw. Ausschließungsgründen für eine Behandlung.
Ja, und sogar besonders effektiv, wenn Sie sich an das begleitende Diät- und Sportprogramm halten.
Ja, natürlich. Sie werden während der 6 Monate nach der Behandlung wöchentlich kontrolliert und mit einer speziellen Körperwaage gewogen. Dabei werden sämtliche Parameter, die den Erfolg der Behandlung dokumentieren, bestimmt (Muskelmasse, Körperfettanteil, freies Wasser, etc.) Zusätzlich bieten wir auch eine gemeinsame Nordic Walkinggruppe an. Denn in einer Gruppe lässt sich der „innere Schweinehund“ einfach viel leichter bekämpfen!
Weitere medizinische Anwendungen mit Botox
(med.: Botulinumtoxin)
Botox (med.: Botulinumtoxin) kommt aufgrund seiner muskellähmenden Wirkung im medizinischen Bereich bereits seit Jahrzehnten zum Einsatz. Die Substanz wird unter die Haut in den Muskel gespritzt und hemmt in weiterer Folge die Signalübertragung zwischen Nervenzellen und Muskel. Je nach Dosierung schwächt oder verhindert Botulinumtoxin das Zusammenziehen der Muskulatur. Der Einsatz in der Medizin erfolgt daher überall dort, wo eine überaktive Muskulatur oder Krämpfe zu gesundheitlichen Problemen führen:
– In der Neurologie hat sich die Botox-Behandlung seit vielen Jahren bei Lidkrampf sowie bei Bewegungskrämpfen bewährt. Weiters kommt die Botoxinjektion auch in ansonsten therapieresistenten Fällen chronischer Migräne seit Jahren zum Einsatz.
– In den letzten Jahren sind Botoxspritzen auch bei vermehrter, krankhafter Schweißbildung in den Achselhöhlen und Handflächen zur bewährten Therapieoption geworden.
– Im Bereich der Gastroenterologie findet Botulinumtoxin Anwendung in der Behandlung einer sogenannten Achalasie (Schluckstörung aufgrund einer Funktionsstörung des Speiseröhrenschließmuskels)
– Im Bereich der Urologie wurden bereits einige erfolgreich verlaufende Patientenstudien zur Behandlung bestimmter Arten von Blasen-Entleerungsstörungen durchgeführt. Die Botoxinjektion wird dabei endoskopisch eingebracht. Dadurch entspannt sich die Blase und der Druck lässt nach.